Sinnvoll kann eine Behandlung von Schlupfwarzen sein, wenn sich bei einer oder beiden Brustwarzen, die sogenannte Mamille, nicht richtig aufrichten kann. Neben einer natürlichen Entwicklung, ist es auch möglich, dass sich die Mamillen in Folge von Infektionen oder einer Bestrahlung nach innen richten. Schlupfwarzen können mit Entzündungen an der Brustwarze und des Warzenhofes einhergehen, welche durch eine Korrektur dauerhaft minimiert werden können.

Vor allem für Frauen, die Bedenken haben auf Grund von Schlupfwarzen, Stillproblemen ausgesetzt zu sein, gibt es häufig alternative Möglichkeiten, um einem operativen Eingriff zu umgehen. Mit Hilfe von Saughütchen oder einer Milchpumpe kann das Baby trotzdem in den Genuss der Muttermilch kommen.

Welche Voraussetzungen müssen für einen operativen Eingriff erfüllt sein und wie ist der Ablauf der Operation?

Grundbedingungen, wie eine Volljährigkeit und ein allgemein stabiler physischer und psychischer Gesundheitszustand der Patientin, müssen gegeben sein. Zum Zeitpunkt des Eingriffs darf keine Schwangerschaft vorliegen und kein Stillen erfolgen. Ein Eingriff ist einfacher, wenn bisher keine Operationen im Brustbereich erfolgt sind.

Vor einem Eingriff wird eine örtliche Betäubung verabreicht. Patientinnen können auf Wunsch zusätzlich ein schwaches Beruhigungsmittel erhalten. Denn vor einem Eingriff verspürt erfahrungsgemäß jeder Patient eine gewisse Aufregung.

Rund eine halbe bis eine Stunde wird für die Operation von Schlupfwarzen gerechnet. Nach einer kurzen Erholungs- und Beobachtungszeit kann die Praxis noch am selben Tag wieder verlassen werden. Am sichersten ist es, sich vom Partner oder einer anderen Vertrauensperson abholen zu lassen.

Welche Art des Eingriffs ist der Richtige für mich?

Für Frauen mit möglichem Mutterwunsch sollte die Methode gewählt werden, die die Milchgänge, sogenannte Ducti, der Brust schont.

Die häufigere Methode geht mit der Durchtrennung der Milchgänge einher. Sie sollte allerdings nur durchgeführt werden, wenn kein Kinderwunsch mehr besteht. Sie kann notwendig werden, wenn sich die Brustwarzenkorrektur als schwieriger herausstellt. Zudem lässt sie die Brustwarzen nach verheiltem Eingriff ausgesprochen natürlich aussehen.

Wie verläuft ein Eingriff mit Ducti-Schonung und mit Ducti-Durchtrennung?

Ein kleiner Schnitt wird auf dem Warzenhof, dem Areola, an der Basis der Mamille gesetzt. Danach werden das Gewebe der Brustwarze und das des Vorhofes von der Brustdrüse vorsichtig angehoben. Das Gewebe wird vorsichtig nach außen gezogen. Dabei bleibt es weiterhin mit der Brustdrüse in Verbindung. Damit die Position erhalten bleibt, wird die Stelle zirkulär genäht.

Auch diese Methode kommt mit einem kleinen Schnitt aus. Er wird an der Basis der Mamille so gesetzt, dass er gleichzeitig die verkürzten Ducti durchtrennt. Danach kann die Haut bereits wieder verschlossen werden.

Welche Verbände werden für den Eingriff verwendet und welche Nachwirkungen der Operation sind möglich?

Nach beiden Eingriffsarten erfolgt eine Versorgung mit einem sogenannten Fettgazeverband. Diese Verbandsart hilft, einen schnellen und unkomplizierten Heilungsprozess zu fördern.

Nach der Operation können sich die Mamillen ein wenig ungewohnt anfühlen. Leichte bis mittlere Schmerzen sind möglich. Ein Schmerzmittel und der natürliche Heilungsprozess sorgen dafür, dass diese kurzfristigen Folgeerscheinungen erträglich sind. Die zu erwartenden Narben können als sehr unscheinbar eingestuft werden.

Da jede Narkose grundsätzlich auf die normale Physiologie des Körpers einwirkt, wird der Körper einige Stunden nach dem Eingriff ein wenig geschwächt sein. Hier ist es ratsam, ihm Ruhe zu geben und ausreichend Wasser zu trinken. Rund zwei Tage nach dem Eingriff ist ein Duschen bereits wieder möglich.