Die Nase ist etwas sehr Individuelles, fast schon wie ein Fingerabdruck. Keine Nase gleicht der anderen, und das ist umso wichtiger, da sie mitten im Gesicht sitzt und ihm seinen charakteristischen Ausdruck verleiht.

Oft wird die Beschaffenheit der Nase mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen in Übereinstimmung gesetzt. Große Nasen zeugen dem Volksmund entsprechend von Dominanz und Durchsetzungskraft. Kleine Stupsnasen gelten eher als Zeichen von Weichheit und Weiblichkeit. Vor allem drängen sie sich nicht in den Vordergrund, wo doch heutzutage Augen und Mund besonders betont werden wollen.

Tatsächlich entspricht dem heutigen Schönheitsideal eine eher schmale, unauffällige Nase – nicht zu lang und ohne Höcker.

Doch die Natur will es manchmal anders. Dann hilft geschicktes Make-Up und eine intelligente Frisur, um den Blick von der allzu dominanten Nase ab- und mehr auf die obere oder untere Gesichtspartie umzulenken.

Es gibt allerdings Nasen, die sich partout nicht in ein harmonisches Gesichtsbild einfügen lassen. Und genau darauf kommt es eigentlich an!

Der richtige Riecher

Dünner, schmaler, feiner – es gibt traurige Beispiele aus der Prominentenwelt, die beweisen, dass es keinen Sinn hat, eine Katalognase in ein Gesicht zu setzen, das kein Kataloggesicht ist.

Vor einer Rhinoplastik, wie die Nasen- Operation im Fachjargon heißt, sollten Sie genau wissen, was Sie an Ihrer Nase stört und welches Ergebnis Sie sich wünschen.

Dabei gibt es zwei Handlungsfelder, die einen Operationsbedarf rechtfertigen:

  1. Optische Mängel: Sie haben eine typische Höcker-, Schief- oder Breitnase und sind es leid, diese mit Schmink- und Frisurentricks aufwändig kaschieren zu müssen.
  2. Sie leiden an einer Funktionsstörung des Nasenorgans und möchten sich davon befreien.

Vor einer Operation ist es neben Ihren eigenen Vorstellungen wichtig, herauszufinden, welche Faktoren genau die Beschaffenheit Ihrer Nase prägen und wie man sie insgesamt Ihrem Gesicht anpassen kann. Liegt Ihrer zu großen Nase ein zu breiter Nasenrücken zugrunde? Ist womöglich ein schlecht verheilter Bruch schuld daran? Handelt es sich „nur“ um einen Höcker und wenn ja – sollte eine leichte Krümmung des ästhetischen Gesamtbildes wegen trotzdem bestehen bleiben?

Die Operation

Ganz einfach etwas Knorpelgewebe abzutragen ist bei einem komplexen Gebilde wie dem Nasenorgan nicht möglich. Neben ästhetischen Korrekturmaßnamen muss besonders die postoperative Funktionalität der Nase zu hundert Prozent gewährleistet sein.

Grundlegend wird auf zwei Arten operiert. Bei der inneren Form entstehen keinerlei sichtbare Narben, da die Operation ausschließlich über die Schleimhäute – also nur durch Schnitte innerhalb der Nasenlöcher – erfolgt.

Bei der äußeren Form wird ein Hautschnitt am Nasensteg – das ist der Bereich zwischen den Nasenlöchern – durchgeführt und die Form der Nase unter „offenen“ Bedingungen verändert.

Die meisten Eingriffe in Europa richten sich an das Abflachen des Nasenbeins, das Verkleinern und gegebenenfalls Anheben der Nasenspitze, die Begradigung der Nasenscheidewand oder die Veränderung der Ansätze und Krümmung der Nasenflügel.

Die Operation wird unter Vollnarkose durchgeführt und dauert je nach Operationsaufwand nur zwei bis drei Stunden. Die Kosten für die Operation liegen bei Ihnen. Die Krankenkasse zahlt ausschließlich im Fall gesundheitlicher Beeinträchtigungen durch ärztlich festgestellte Funktionsstörungen der Nase.

Die erste Zeit danach

Eine Nasenverkleinerung ist kein kleiner Eingriff – sowohl körperlich als auch psychisch. Planen Sie also mindestens zwei Wochen Urlaub im Anschluss an Ihren Operationstermin ein.

Nach der Operation wird eine Plastikschiene zur Stabilisierung auf dem Nasenrücken befestigt, die etwa eine Woche lang getragen werden muss. Wenn diese entfernt wird, können Sie zwar erstmals einen Blick auf Ihr neues Gesicht werfen, müssen aber immer noch mit einer Restschwellung rechnen, die mit der Zeit vergehen wird.

Im Bereich der Operation kann es vorübergehend zu Gefühlsstörungen kommen. Leichte Blutergüsse und Nasenbluten gehören ebenfalls zu den akuten Risiken und Nebenwirkungen der Rhinoplastik. Die bei einer offenen Operation entstehende Narbe bedarf sorgfältigster Pflege, da sonst Wucherungen drohen, die das ästhetische Gesamtbild erneut stören würden.

Mit sportlichen Aktivitäten müssen Sie mindestens vier bis sechs Wochen warten.

Die neue Nase im Alltag

Wenn Sie sich mit Ihrer neuen Nase erstmals im Spiegel betrachten, werden Sie vielleicht zunächst verunsichert reagieren. Immerhin kennen Sie Ihr Gesicht seit Jahren. Nicht selten berichten Patienten von dem unangenehmen Gefühl, jemand anderer blicke ihnen aus dem Spiegel entgegen. Auch die Reaktion Ihrer Freunde, Kollegen und Bekannten macht Sie vielleicht im Vorfeld nervös.

Lassen Sie sich nicht verunsichern! Nur Sie müssen sich in ihrem Körper wohl fühlen. Die moderne Medizin erlaubt es Ihnen, hier und da nachzuhelfen, wenn die Natur sie derart ausgestattet hat, dass es für Ihr psychisches Körperbewusstsein nachteilig ist.

Bereiten Sie sich auf etwaige psychische Folgen vor. Betrachten Sie Ihr Gesicht im Vorfeld bewusst und stellen Sie sich das Ergebnis immer wieder vor. Erzählen Sie auch Freunden und Bekannten von Ihrem Vorhaben, um später positive Rückmeldungen über das Ergebnis zu erhalten statt schockierter Blicke über die Operation an sich. Denn eines ist sicher – die Veränderung wird gewiss ins Auge stechen. Mit der richtigen Vorbereitung und einer erfahrenen Spezialistin an Ihrer Seite werden Sie vielleicht nicht nur eine neue Nase, sondern bald auch ein ganz neues Selbstbewusstsein zur Schau stellen können!