Bewegung im Pharmasektor: Ironwood hebt Prognose an, Salarius sichert Finanzierung

Der Pharmasektor zeigt sich dieser Tage in Bewegung. Während Ironwood Pharmaceuticals (IRWD) nach starken Quartalszahlen und einer angehobenen Umsatzprognose einen massiven Kurssprung von 35,3 % verzeichnet, kündigt Salarius Pharmaceuticals (SLRX) eine öffentliche Kapitalerhöhung über 7 Millionen Dollar an. Diese Finanzierung ist allerdings an die geplante Fusion mit Decoy Therapeutics gekoppelt.

Ironwood mit starkem Q3 und erhöhtem Ausblick

Ironwood Pharmaceuticals meldete kürzlich Einnahmen von 122,06 Millionen US-Dollar und einen Reingewinn von 40,08 Millionen US-Dollar für das dritte Quartal, was beides eine erhebliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr darstellt. Angesichts dieser Ergebnisse hob das Unternehmen seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2025 auf einen Korridor von 290 bis 310 Millionen US-Dollar an. Diese Entwicklung deutet auf eine verbesserte operative Dynamik in den Kerngeschäftsbereichen hin und hat das Vertrauen der Anleger offensichtlich gestärkt.

Langfristige Risiken trüben das Bild

Trotz des positiven Sentiments müssen Investoren die Risiken im Auge behalten. Die Anhebung der Prognose kompensiert nicht vollständig die kurzfristigen Preisrisiken für das Kernprodukt LINZESS, die durch Änderungen bei Medicare Part D entstehen. Darüber hinaus bleibt die zukünftige Pipeline-Entwicklung entscheidend für die Bewertung des Unternehmens. Im Mittelpunkt der Wachstumskatalysatoren steht dabei die kürzliche Forderung der US-Arzneimittelbehörde FDA nach einer bestätigenden Phase-3-Studie für die Zulassung von Apraglutid. Der Zeitplan und der Ausgang dieser Studie beeinflussen nun direkt das Potenzial für zukünftige Umsatzsteigerungen.

Uneinheitliche Zukunftsprognosen

Die langfristigen Prognosen für Ironwood zeichnen ein komplexes Bild. Während kurzfristig die Einnahmen steigen, erwarten Analysten bis 2028 einen Umsatzrückgang auf 197,3 Millionen US-Dollar. Gleichzeitig soll der Gewinn jedoch von einem aktuellen Verlust von 32,3 Millionen US-Dollar auf einen Überschuss von 27,2 Millionen US-Dollar steigen. Diese Diskrepanz spiegelt sich auch in den stark voneinander abweichenden Fair-Value-Schätzungen wider, die in der Community von 0,23 US-Dollar bis 12,78 US-Dollar pro Aktie reichen, was den erheblichen Preisdruck der Branche unterstreicht.

Salarius kündigt 7-Millionen-Dollar-Platzierung an

In einer separaten Entwicklung hat Salarius Pharmaceuticals (SLRX) die Bepreisung eines öffentlichen Angebots zur Bruttoeinnahme von rund 7,0 Millionen US-Dollar bekannt gegeben. Das Angebot umfasst 2.514.335 Stammaktien und vorfinanzierte Optionsscheine (Pre-Funded Warrants) für 2.152.331 Aktien. Jede dieser Einheiten wird von Optionsscheinen der Serien A und B begleitet, die jeweils zum Kauf von bis zu 4.666.666 Aktien berechtigen. Der kombinierte öffentliche Preis liegt bei 1,50 US-Dollar pro Aktie mit Optionsscheinen und 1,4999 US-Dollar pro vorfinanziertem Optionsschein.

Finanzierung an Decoy-Fusion gebunden

Das Angebot, das von Ladenburg Thalmann als alleinigem Bookrunner verwaltet wird, soll voraussichtlich am oder um den 12. November 2025 abgeschlossen werden. Eine wesentliche Bedingung für den Abschluss ist die Vollendung des geplanten Unternehmenszusammenschlusses mit Decoy Therapeutics Inc. Die Nettoerlöse sind für die Finanzierung der klinischen Entwicklung, die Rückzahlung bestimmter Schuldscheine von Decoy nach Abschluss der Fusion und für allgemeine Unternehmenszwecke vorgesehen.

Struktur birgt erhebliche Verwässerungsrisiken

Die gewählte Struktur der Kapitalbeschaffung birgt für bestehende Aktionäre erhebliche Verwässerungsrisiken. Sie besteht aus einer vielschichtigen Mischung aus Stammaktien, sofort ausübbaren vorfinanzierten Optionsscheinen (zu einem symbolischen Preis von 0,0001 US-Dollar) sowie Optionsscheinen der Serie A (mit fünfjähriger Laufzeit) und der Serie B (mit einjähriger Laufzeit). Dieser Mechanismus sichert zwar kurzfristig Barmittel, verschiebt aber die Ausgabe von neuem Eigenkapital auf zukünftige Ausübungsperioden. Hinzu kommt eine 45-tägige Option für die Konsortialbanken, bis zu 699.999 zusätzliche Einheiten zu erwerben.